Alles ist schwer, bevor es leicht wird…

Rhetorikclub Wiesbaden Toastmasters

Aber mit dem richtigen Husten-Bonbon ist wenigstens die Stimme gut geölt (Weisheit des Präsidenten).

Autor: Thorsten Jung

Aufgrund einiger krankheitsbedingter Ausfälle und daraus resultierenden Umstellungen in der Aufstellung der verschiedenen Rollen des Abends durfte Ivo nicht nur Präsident des Toastmasters-Club sein, sondern auch gleich Toastmaster des Abends.

Das Motto des Abends war „Alles ist schwer, bevor es leicht wird“. Das gilt insbesondere auch für freies Reden und ist wohl mit der Grund, warum auch dieses Mal viele Gäste den Schritt aus der Komfortzone heraus gewagt und sich zu einem Schnupper-Abend angemeldet haben.

Der Abend fand wieder in dem Veranstaltungsraum des Sombrero Latino statt. Zum Glück gab es kein Gerangel, und es lief alles friedlich (Wort des Abends) ab, denn schnell waren alle Sitzgelegenheiten besetzt, sodass auch noch eine Couch als Notlager herhalten musste.

Für den Abend waren zwei vorbereitete Reden angemeldet, beides jeweils die zweite Rede aus den Lernpfaden.

In der ersten Rede mit dem Titel „Vorstellungsgespräche“ nahm uns Clarissa mit auf ihr letztes Vorstellungsgespräch. Der humorvolle, pointierte und kurzweilige Vortrag ließ uns den Stress, die Hoch- und die Tiefpunkte nach- und mitfühlen.

Das vermittelte Wissen aus der zweiten Rede von Siham hätte ich in meiner Studentenzeit gut gebrauchen können, wenn mal wieder beim Ende des Geldes noch viel Monat übrig war. Das Thema war „Mit wenig Geld (über)leben“, und sie erläuterte in fünf Säulen, wie man mit dem wenigen Geld, das man in einer Ausbildung zur Verfügung hat, trotzdem gut leben und sich Wünsche erfüllen kann.

Der darauffolgende Teil des Abends wurde von Thomas moderiert, der als Stegreifmoderator ein paar wunderbare Ideen gesammelt hat. Bei einer Stegreifrede stellt der Moderator ein Thema vor und sucht sich dann einen Redner aus dem Publikum aus. Die Aufgabe des Redners ist, eine bis zwei Minuten eine Rede zu dem Thema zu halten. Dabei ist es unerheblich, ob der Redner sich mit dem Thema auskennt oder nicht. Es darf auch nach Herzenslust fabuliert werden…

Die Themen für die Stegreif-Reden waren:

  1. Wir haben seit kurzem das Jahr 2023. Wenn Du an 2022 zurückdenkst, was war Dein schönstes Erlebnis?
  2. In Kürze feiern wir Karneval. Welches Kostüm wählst Du, wenn Du auf einen Faschingsball gehst?
  3. Du hast einige Hobbies. Für welches Hobby möchtest Du Dir 2023 mehr Zeit reservieren?
  4. Viele Menschen haben immer wieder gute Vorsätze, wenn ein neues Jahr beginnt. Die meisten Menschen haben dann schnell Probleme, diese Vorsätze einzuhalten. Welche Vorsätze hast Du, und wirst Du es schaffen, sie einzuhalten?
  5. Du gewinnst € 2 Millionen im Lotto. Was machst Du als erstes?
  6. Dein Chef oder wenn Du selbständig bist ein Kunde macht Dir in der Öffentlichkeit, also zum Beispiel auf einer Betriebsfeier, ein aufrichtiges Kompliment, wie hervorragend Deine Arbeit ist, sodass es jeder hören kann. Was denkst Du in diesem Moment?
  7. Urlaub machen ist etwas Schönes. Was ist Dein Reiseziel 2023?
  8. Du hast auch ein paar Dinge, die Du gerne in Zukunft unterlassen möchtest. Vielleicht rauchst Du oder bist zu lange in Facebook? Womit möchtest Du 2023 kürzertreten?
  9. Du triffst bei einer Toastmasterveranstaltung einen Redner, der viele Pokale gewonnen hat. Hättest Du eine Frage an ihn und wenn ja, welche?

Unter den Vortragenden waren nicht nur Toastmaster-Mitglieder, sondern auch eine Menge Gäste, von denen es sich keiner nehmen ließ, die Bühne mit einem kurzen Vortrag auszufüllen: Dimitriy, Alex, Patrick, Max, Elli, Tabea, Matthias, Oliver und Petra.

Nach einer kurzen Pause zum Auffüllen der Gläser und kurzen Gesprächen untereinander folgte der Bewertungsteil des Abends. Alex und Steffi übernahmen die Beurteilung der Reden von Clarissa und Siham. Die Stärken und Höhepunkte des Vortrags wurden ausgearbeitet und einige wenige Verbesserungsvorschläge gegeben.

Wegen der vielen Stegreif-Reden musste Janosch, der Stegreifredenbewerter, erst mal den glühenden Stift abkühlen lassen, bevor er die vielen Redebeiträge bewerteten konnte.

Zum Schluss war auch noch Zeit für die Statistiken. Die Ähs, Ähms und Alsos, sowie die Nennungen des Wort des Tages wurden von Alex präsentiert. Die Wahrheit über die Zeiten der einzelnen Redner steuerte Dimitriy bei.

Es war wieder ein wunderbarer Clubabend, der schließlich noch ein gebührendes Ende im vorderen Teil des Sombrero Latino bei ein paar netten Gesprächen und ein paar kühlen Getränken fand.