Author: Thorsten Jung
Das Thema des letzten Clubabends war „Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es!“. Das Zitat stammt aus der Feder von Erich Kästner und beschreibt auch treffend das eigentliche Ziel bei Toastmasters. Wer keine Reden hält, wird nie besser darin. Aber durch viel Übung wird man besser und irgendwann gut! Dann ist man in der Lage, selbstbewusst, frei und gelassen Reden zu halten.
In unserem letzten Treffen am fünften Juli waren alle festen Redeplätze belegt. Die festen Reden sind ein Hauptbestandteil der Toastmaster-Clubtreffen. Hier können die Clubmitglieder ihre Fertigkeiten in der freien Rede üben und verbessern. Sich in einem sicheren Umfeld ausprobieren und auch mal aus der Komfortzone herausgehen, ohne dass es negative Konsequenzen hat. Die drei Redner des Abends Adroniki, Alex und Ayhan hatten lebendige und spannende Vorträge zu ihren gewählten Themen gehalten.
Es wurde darüber referiert, wie man seinen eigenen Kommunikationsstil besser einschätzen kann, und dass man manchmal überrascht wird, wenn man seine eigene Einschätzung mit dem Empfinden anderer vergleicht. Wie Kommunikation wirkt hängt immer vom Sender und Empfänger ab. Und was er deine durchaus nett meint, kann beim anderen dagegen als direkt und forsch ankommen. Und darum empfiehlt es sich, mit dem eigenen Kommunikationsstil, wie mit den vier Kommunikationsstilen: direkt – initiierend – unterstützend – analytisch, auseinander zu setzen. Es hilft zum Erschaffen einer positiven und angenehmen Kommunikation und dem gegenseitigen Verstehen.
Die zweite Rede hinterfragte kritisch den Sinn des Lebens, die Beweggründe des Menschen und die daraus folgenden Auswirkungen.
Zum Schluss hatten wir auch eine Icebreaker Rede. Das ist die erste vorbereitete Rede, die ein Toastmaster hält, und damit bekanntlich die schwierigste. Das ist die Rede, auf die am ehesten der Satz zutrifft „Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es!“. Die Rede thematisierte aus der Sicht des Redners: „Wer ich bin. Was mich ausmacht. Was Glaube und Religion für mich bedeutet. Und wohin ich mich entwickeln will.“
Bei den vorbereiteten Reden, aber auch bei den Stegreifreden gibt es viele Dinge zu beachten. Eine erfolgreiche Rede hängt nicht nur vom Inhalt ab, sondern im großen Maße von der B-Note: Haltung, Gestik, Präsenz, Stimme und Modulation, Blickkontakt. Die Kunst ist es, sich diese Fähigkeiten zu eigen zu machen. Denn all diese Dinge bewusst zu beachten ist, während man versucht sinnvolle Sätze zu bilden nur schwer möglich.
Das Highlight des Abends war diesmal die Location. Das Treffen fand diesmal auf der Treppe des RheinMain Congress Center statt. Hier ist eine weitläufige Bühne, bei der die Redner viel Platz haben und sich auch von dem einen oder anderen ungeplanten Zuschauer nicht aus der Ruhe bringen lassen dürfen.
Eine große Herausforderung des Abends war wie immer der Stegreif Reden-Teil. Bei einer Stegreif Rede bekommt der Redner erst kurz vor der Rede ein Thema genannt, zu dem er dann ein bis zwei Minuten reden muss. Wie wir vom Toastmaster des Abends, Thomas, erfahren haben, kommt der Begriff Stegreif Rede daher, dass man oft vor dem Publikum steht und nach Worten greift à Steh-Greif-Rede.
Die Stegreifreden wurden dieses Mal von Daniel moderiert, und auch ich hatte dieses Mal das Glück, eine Stegreif Rede halten zu dürfen zu dem Thema „Die Klage ist des Kaufmanns Gruß“. Jetzt im Nachhinein habe ich das gegoogelt, und stelle fest, es ist ein altes phönizisches Sprichwort.
Zu den Clubabenden kommen auch immer wieder Gäste, die sich den Rhetorik Club Wiesbaden ansehen wollen. Auch letzten Mittwoch sind drei Gäste erschienen, die sich vorher zu dem Clubabend über die Anmeldeseite bei Eventbrite ein Ticket reserviert hatten.
Der nächste Clubabend ist bereits in Sicht. Am 19. Juli findet der Clubabend wieder im Hilde-Müller-Haus statt. Gäste sind wie immer sehr willkommen. Wenn du Lust hast, mal vorbeizuschauen, melde dich einfach hier an und komm vorbei: Eventbrite