Den Mutigen gehört die Welt

Anders als sonst, aber genauso einladend, begrüßte uns am vergangenen Mittwoch das Vorstandsmitglied Georg zu unserem abendlichen Treffen. Ivo, unser Präsident, der erkrankt war -an dieser Stelle sende ich im Namen aller Anwesenden die allerbesten Genesungswünsche-konnte uns leider nicht willkommen heißen.

Autor: Cordelia Becker-Werner

Die bezaubernde Steffi führte uns dann aber mit ihrer gewohnt warmherzigen Art und einem strahlenden Lächeln souverän und galant wie immer durch den Abend. Dabei präsentierte sie das Motte „Den Mutigen gehört die Welt“, was sogleich auf zwei der zahlreichen Gäste, Alina und Detlev, angewendet werden konnte, die sich, ohne große Umschweife, sofort mutig auf zwei ihnen unbekannte Rollen als Äh-Zählerin und Timer einließen. Danke für so viel Spontaneität!

Die erste vorbereitete Rede von Clarissa, war eine sogenannte Eisbreaker-Rede und entführte uns in die Welt der Chemie- mir war dies immer als Schülerin ein Rätsel geblieben- aber an diesem Abend gab es selbst für mich in der Rede einige erhellende Moment über chemische Stoffe und Barbecue-Flavour bei Chips im Vorstellungsgespräch. Chemie sei eben omnipräsent und damit auch immer ein gesellschaftliches Thema schlussfolgerte die Jungrednerin. Wir freuen uns auf mehr.

In der zweiten vorbereiteten Rede des Toastmasters Jan mit dem wunderbaren Mundart-Titel „Mach disch nit bekloppt“ ging es um Führungskompetenzen. In Ermangelung eines realen Vorbildes, griff Jan in die fiktive Kiste des Kinos und zauberte „Jack Sparrow“ heraus- der Antiheld aller Piratenfilme schlechthin. Aber für Jan ein Sinnbild „agiler Führung“, ein Captain eben, und die Älteren unter uns mögen sich sofort an die Ausstrahlung eines Captains als Gallionsfigur in „Der Club der toten Dichter“ erinnert haben- „Captain, my Captain!“, ausgerufen am Ende des Films von den Schülern, die damit ihrem unkonventionellen Lehrer tiefe Bewunderung und Dankbarkeit ausdrückten. Für Jan liegt gute Führung an drei Fähigkeiten: einen Plan zu verfolgen, Vorbild zu sein und Zuverlässigkeit auszustrahlen und all das mit Ruhe und einer gewissen Laissez faire -Attitude sollte dies dem Team vorgelebt werden. Jack ist Jan? Wer weiß?

Last but not least entführte uns Toastmaster Thomas mit seiner Rede „Weniger ist mehr“ in die “gute, alte Zeit“. Und ja, ich gebe es zu, es sind auch meine Erinnerungen an besondere Fernsehabende mit dem einen Krimi in der Woche und der einzigen Samstagabendshow a la Gottschalk, Frank Elstner & Co. Und die besonderen Tage im Monat, an denen man mal Pizza und Cola bekam- die jungen Teilnehmer müssen Nachsicht üben ob dieser wehmütigen Nostalgie. Aber Thomas verharrt nicht in der Rückschau- er zeigt heutiges Konsumverhalten auf, alle Fernsehprogramme sind 7/24 verfügbar, Mediatheken, Youtube und privatrechtlichen Streamingdiensten sei Dank. Die Fastfood-Lieferdienste boomen- nicht erst seit dem Corona-Lockdown- aber was macht das mit uns, fragt Thomas nachdenklich. All das nehme uns den Genuss. Mit einem Appell sich bei all der Fülle an Angeboten doch lieber bewusster zu entscheiden, um bewusster, genussvoller zu leben, entließ er uns alle ein Stück weit nachdenklich.

Siham griff in ihrer Rolle der Steggreifredenmoderation behänd und augenscheinlich mit großer Freude das inspirierende Motto des Tages auf, und die spontan ausgewählten Redner:innen, Georg, Cordelia, Sebastian, Oliver, Xenia, Meggi und Bernis, ließen sich mutig darauf ein und gaben ihre unterschiedlichen Geschichten zum Thema Preis und sorgten damit alle zusammen für ein facettenreiches Bouquet zum Thema „Mut“. Danke an alle Mutigen und die schöne Idee, liebe Siham.

Die Toastmasterin des Abends, Steffi, betonte in charmanter Art und Weise insbesondere für die Gäste noch einmal, wie wichtig Wertschätzung durch Applaus sei und dass man auch ab und an lernen müsse, ihn zu empfangen. Nach den Club Business-Infos durch Georg und seinem Hinweis auf die Rollentabelle auf dem Flip Chart – ein freundlicher Reminder an alle Toastmaster:innen, sich für die Lebendigkeit des Clubs zu engagieren- ging es in die Pause.

Die Bewertungsrunde angeführt von Georg, enthielt sowohl sehr viel Wertschätzung, aber durchaus auch wohlgemeinte Anregungen für Verbesserungen. Androniki stellte für Jan fest, dass er wohl zu den Menschen gehöre, die für die Bühne geschaffen sei- großes Lob, neben dem Hinweis, dass Übung die positiven Fähigkeiten sicherlich verbessern könne.

Dimitri, selbst ein talentierter Jung-Redner, fand die rhetorischen Einsätze bei Thomas vorbildlich, er lobte dessen Tempo, Bühnenpräsenz und den Blickkontakt zum Publikum.

Markus, ein erfahrener Toastmaster hatte die Aufgabe übernommen, die Steggreifreden zu bewerten- keine leichte Aufgabe, aber auch hier kein Zaudern, sondern klare, strukturierte Hinweise, mit wohlwollender Nachsicht, aber auch motivierender Bestärkung. Eine gekonnte Mischung aus unterhaltsamem Humor und anspruchsvollem Feedback. Klasse!

Danach beeindruckte die junge Alina mit ihren präzisen Rückmeldungen zu den Fülseln des Abends und ließ den/die ein oder anderen Redner:in ein bisschen schamvoll erröten, ob der erschreckenden hohen Anzahl an Ähs und Ems.

Detlev, ein regelrechter Performer, wie Samira als Gesamtbewerterin des Abends später anmerkte, wollte erst einmal nicht chronologisch alle Zeiten nennen- wurde aber dann schnell gewahr, dass dies erwünscht sei. Und so gab er sich den Regeln geschlagen und gab prosaisch jedem Redner/ jeder Rednerin deren Zeitrückmeldung.

Samira, schloss den Abend der Bewertungen mit einem Lob an Georg als „Allzweckwaffe“, was er an diesem Abend durch sein spontanes Einspringen für Ivo und seine Hilfsbereitschaft wirklich verdient hatte.

Klare Sprache, angenehmes Auftreten, Souveränität gepaart mit professioneller Beobachtungsgabe, das ist Samira. Sie beherrscht den Blick für Details und vermag auch selbst erfahrenen Toastmaster:innen noch wertschätzende Anregungen mit metaphorischen Bilden anschaulich mit auf den Weg zu geben.

Nach diesem fulminanten Rhetorikabend verabschiedete die Toastmasterin des Abends, Steffi, alle Anwesenden mit einem auffordernden Appell: Seid mutig, und holt euch die Welt! Wer kann dazu nein sagen- Danke, liebe Steffi und allen Mitwirkenden.