Was ist am 15.10.2025 passiert?

Ein Beitrag von Jamal Naser Panah – Vice President Public Relations

Es gibt Clubabende, die sind gut. Es gibt grandiose Reden und viele Emotionen. Und dann gibt es Clubabende wie den am 15.10.2025. Dieser Abend war „elevating“. Die beste Übersetzung ist wohl „erhebend“. Mit einem Hochgefühl gingen Gäste und Mitglieder nach Hause. Für mich war es ein Abend des Kontakts und der Verbindung. Also noch einmal die Frage: Was ist am 15.10.2025 passiert?

Moderiert wurde der Abend von Sarah. Sie griff gleich zu Beginn das Motto des Abends auf: „Ich denke, also bin ich. Mach dir die Welt, wie sie dir gefällt!“ Sie ließ das Motto lebendig werden, indem sie passend dazu den Pippi-Langstrumpf-Tanz aufführte. Hier erkennt man sehr schön, dass der Rhetorik-Club Wiesbaden eine Bühne bietet, auf der Gestik, Mimik und Stimme geübt und ausprobiert werden können. Oder, wie im Fall von Sarah, dass die Bühne auch für einen Tanz genutzt werden kann.

Weiter ging es mit dem Wort des Abends. Jamal rezitierte passend zur Jahreszeit das Gedicht „Herbstgedanken“ von Andreas Herteux. Das Gedicht beschreibt die zwei Seiten des Herbstes: Auf der einen Seite die melancholische: Dunkelheit, Trauer und Kälte. Auf der anderen Seite die schöne: Farbenfrohe Natur, Wärme und Trost. Als Wort des Abends griff Jamal das Wort „Wirre“ auf.

Dann ging es über in die erste Rede des Abends, gehalten von Jonas. Er erzählte von einem Besuch im Einkaufszentrum Loop 5. Beim Verlassen fiel ihm ein Geschäft für Klemmbausteine auf, das er daraufhin kurz betrat. Dort entdeckte er ein Expeditions-Set, das Erinnerungen an seine Kindheit weckte. Als Kind hatte er sich mit Klemmbausteinen fremde Welten erschaffen und sich wie ein Entdecker gefühlt. Nun, da Jonas beruflich für mehrere Jahre nach Mexiko ziehen wird, steigen ähnliche Gefühle in ihm auf. Wie damals, als er vorbehaltlos und offen auf neue Welten zuging. Er beendete seine Rede mit den Worten, dass der kleine Junge, der er damals war, sehr stolz auf den Jonas von heute wäre.

Weiter ging es im Programm mit der Talk-Runde von Ivo. In seiner Panel-Diskussion wollte er die Simulationstheorie vorstellen und zur Diskussion bringen. Prompt meldeten sich vier Freiwillige: Lars, Jason, Janna und die Gästin Ricarda. Ivo begann mit einer kurzen Einführung zur Simulationstheorie. Anschließend wurden den Diskutierenden heitere bis kontroverse Fragen gestellt. Besonders spannend fand ich die ethisch-moralische Frage: Sollte es hypothetisch möglich sein, dass die Menschheit irgendwann in der Lage wäre, Bewusstsein zu simulieren – müsste sie dann moralisch und ethisch mit dem erschaffenen Bewusstsein umgehen?

Das Highlight des Clubabends waren die Stegreifreden. Fabian, als Stegreifmoderator, hatte sehr schöne Fragen mitgebracht. Zu jeder Frage gab es zusätzlich eine kleine Anmerkung, mit der Fabian gezielt ein besonderes Augenmerk auf ein spezifisches Ausdrucksmittel legte. Sabine schlüpfte in die Rolle einer Restaurantbesucherin mit Erdnussallergie, die Erdnüsse im Essen serviert bekommt. Sie zeigte eine schauspielerische Glanzleistung, als sie, bewaffnet mit einem Messer, auf den Tisch auf der Bühne stieg und dort den Kellner eindrucksvoll an den Pranger stellte. Nicole sollte Außerirdischen die Menschheit erklären. Sie tat dies mit einem charmanten Fokus auf die Relevanz von Butter auf Vollkornbrot. Das brachte Mitglieder und Gäste zum Lachen. Daniele versuchte uns die „Harke3000“ zu verkaufen. Das schaffte er mit überzeugender Verkaufsrhetorik und einem Abo-Modell. Ingo übernahm die Rolle des Demagogen „Schalaman“ und sollte uns zu Sektenanhängern bekehren. Seine Performance war intensiv, pointiert und provokant.