Der erste Toastmaster-Abend des Jahres steht an, und ich habe mich bereit erklärt, die Rolle des Toastmasters zu übernehmen. Kein Problem, denn ich habe das schon einige Male gemacht und fühle mich mittlerweile recht sicher darin. Das bedeutet jedoch nicht, dass immer alles reibungslos läuft oder ich nichts vergesse. Aber genau darum geht es ja bei Toastmasters – solche Situationen zu meistern und dabei ruhig zu bleiben.
Das Motto des Abends lautet: „Neues Jahr, neue Ziele, neue Reden.“ Als Toastmaster kann man nicht viel vorbereiten, aber ein paar einleitende Worte zum Thema sollten schon sitzen. Glücklicherweise sind die meisten Rollen bereits besetzt, sodass der Abend ohne große Hektik ablaufen kann.
Das Motto ist eingängig – ein neues Jahr bringt neue Vorsätze mit sich, die Chance, sich zu verbessern, oder die Gelegenheit, etwas anzupacken, das man sich zuvor nicht getraut hat. Schnell habe ich meine Einleitung formuliert und mache mich beruhigt auf den Weg zum Hilde-Müller-Haus in Wiesbaden. Kurz vor 19 Uhr komme ich an und nutze die Zeit, um letzte Details zu klären: Wer übernimmt den Zeitnehmer? Wer zählt die „Ähs“? Wie viele Gäste haben wir, und wie heißen sie?
Erfreulicherweise sind es diesmal acht neue Gäste – ein vielversprechender Start ins neue Jahr!
Dann geht es los. Der Abend beginnt traditionell mit der Eröffnung durch den Präsidenten, bevor ich die Bühne übernehme. Von diesem Moment an liegt die Moderation des Abends in meinen Händen. Alles läuft wie am Schnürchen. Ich bin ganz in meinem Element und versuche, das Programm interessant und humorvoll zu gestalten. Nicht jeder Witz zündet – manchmal geht einer im Applaus unter oder wird nicht verstanden. Doch das stört mich nicht. Lächeln und weitermachen lautet die Devise.
Ein kleiner Fehler unterläuft mir dennoch: Ich übergehe beinahe die Rolle des Gesamtbewerters. Glücklicherweise macht mich das Publikum darauf aufmerksam, und ich kann den Fauxpas mit einer humorvollen Entschuldigung kaschieren. Niemand ist mir böse, und ich nehme es als Lernerfahrung mit.
Insgesamt war es ein toller Abend mit herausragenden Rednern. Faissal hielt die erste vorbereitete Rede mit dem Titel „Erfolg durch Verbindungen: Die Macht eines starken Netzwerks“. Anschließend sprach Jamal über „Motivierende Gesprächsführung“. Die dritte und letzte Rede wurde von Leonie gehalten, die fragte: „Ist es wirklich peinlich, Fehler zu machen? Echt?“.
Auch der Stegreifreden-Teil war spannend und passte thematisch perfekt zum Motto des Abends: Welche ungewöhnlichen Vorsätze hat man sich gesetzt? Sind Neujahrsvorsätze überhaupt motivierend oder eher ein Mythos?
Zum Abschluss des Abends ging es wie gewohnt ins Amadeus, um über den Abend zu plaudern und den Tag ausklingen zu lassen. Endlich konnte ich mir auch ein Bier gönnen, um meine vom vielen Reden trockene Kehle zu benetzen.
Es war ein gelungener Abend und ein vielversprechender Start ins neue Jahr. Ich habe festgestellt, dass ich mich mit jeder Moderation sicherer fühle. Gleichzeitig gibt es noch einige Punkte, an denen ich arbeiten kann – und schon habe ich einen guten Vorsatz für das neuen Jahr!